Bei Locky handelt es sich um einen sehr gemeinen Schädling, der gerade vor allem per E-Mail verbreitet wird.
Er verbreitet sich zunächst auf dem System, ohne aktiv zu werden – also relativ unauffällig. Zu einem Zeitpunkt wird er auf einmal aktiv und verschlüsselt alles, worauf der Zugriff hat. Also auch USB-Festplatten, Netzlaufwerke und Cloud-Speicher.
Hierbei werden so ziemlich alle Dateitypen verschlüsselt – die Verschlüsselung gilt aktuell als unknackbar.
Wer seine Dateien wiederhaben will, muss zahlen. Hierzu erscheint ein Erpresserschreiben auf dem Bildschirm (inzwischen auch in Deutsch) mit den entsprechenden Hinweisen zur “Geldübergabe”.
Locky wird in Form von Word-Dateien verbreitet, die per E-Mail versendet werden. Es handelt sich hierbei oft um Fake-Rechungen, die sich angeblich im Anhang befinden. Aber auch Script-Dateien werden aktuell versendet.
Die Virenscanner hinken aktuell immer einen kleinen Schritt hinterher. Genau genommen handelt es sich dabei um Makro-Viren, wie sie in ähnlicher Form schon seit Jahren verbreitet werden.
Wir empfehlen Ihnen folgende Schritte zur eigenen Absicherung:
- Erstellen Sie ein Backup auf einen Datenträger, der nicht dauerhaft am System angeschlossen ist. Wie z.B. eine USB-Festplatte, die direkt nach dem Backup wieder vom System entfernt wird.
- Setzen Sie einen aktuellen Virenscanner ein.
- Öffnen Sie niemals E-Mails mit verdächtigen Anhängen oder von Absendern, die sie nicht kennen. Halten Sie ggf. Rücksprache mit dem angeblichen Absender, ob die Mail von ihm stammt.
- Konfigurieren Sie ihr Office so, dass keine unsicheren Makros ausgeführt werden.
- Halten Sie Ihr System über Sicherheitsupdates aktuell.
- Konfigurieren Sie Ihren Mailserver so, dass Mails direkt beim Empfang geprüft werden und virenverseuchte Mails direkt abgelehnt werden (reject).
Um auf Nummer sicher zu gehen, gehen einige Unternehmen aktuell dazu über, z.B. doc Anhänge vollständig zu blocken (z.B. über MimeDefang). Eine drastische, aber effektive Maßnahme.