Migration von E-Mail Konten und Accounts, Mailserver Migration

Immer wieder erhalten wir Kundenanfragen, wie sie ihren Mailserver oder auch einzelne Konten davon auf AXIGEN migrieren können.

Eine Mailbox-Migration sollte bevorzugt über IMAP erfolgen. IMAP ist ein standardisiertes Protokoll. Somit kann sichergestellt werden, dass E-Mails identisch migriert werden und nicht inhaltlich verändert werden.

Für eine generelle Migration bieten sich folgende Möglichkeiten an:

IMAPSize

IMAPSize ist ein Tool mit dem man ein Backup einer Mailbox vom alten Server über IMAP ziehen kannn und dieses wieder auf dem neuen Server zurückspielen.

Natürlich sollte während der Migration sichergestellt werden, dass keine Mails mehr am alten Server ankommen.

Dieses Tool ist Freeware.

Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.broobles.com/imapsize/screenshots.php

ss01_Mailbox

Fazit: Manueller Aufwand, für wenige Mailboxen empfehlenswert. Man benötigt alle Login-Daten und Passwörter.

MigrationWiz

Wer es komfortabler möchte und keine Angst vor einem Cloudanbieter hat, der kann MigrationWiz verwenden. Dieser Service ist kostenpflichtig und die Migration kostet ca. 10 USD pro Mailbox.

Hierbei muss lediglich ein IMAP-Connector zum Altsystem eingerichtet werden und ein Connector zum Neusystem, ebenfalls über IMAP. Dieser Dienst gleicht dann die Mailbox Schritt für Schritt ab und kopiert sie vom Altsystem zum Neusystem.

Dieser Vorgang kann später wiederholt werden, neue Mails werden erneut abgeglichen, bestehende Übersprungen.

projekt

URL: https://www.bittitan.com/products/migrationwiz

Fazit: Es werden auch hier alle Login-Daten benötigt, Daten laufen jedoch über einen Cloudanbieter, sehr komfortabel.

Migration über MailClient

Natürlich können Sie auch Mails über Ihren Mailclient migrieren. Z.B. über Drag&Drop in Thunderbird. Dies ist jedoch sehr aufwendig und fehleranfällig und nur für sehr wenige E-Mails zu empfehlen.

In jedem Fall sollte man niemals eine Mail-Migration über einen .pst Import oder Drag&Drop über Outlook vornehmen. Der Grund ist, dass das .pst Format nicht standardisiert wird. Die Mails innerhalb eines .pst Files haben Outlook-Spezifische Flags, die das Neusystem ggf. nicht versteht.

Mühelose, automatische Migration mit AXIGEN

Die oben genannten Schritte sind nicht besonders komfortabel. Das haben wir erkannt und in AXIGEN schon vor vielen Jahren einen Mechanismus zur automatischen Migration eingebaut.

AXIGEN bietet eine sogenannte AutoMigration an. Hierbei kann AXIGEN so konfiguriert werden, dass bei der ersten Anmeldung am Neusystem (=AXIGEN) alle Mails über IMAP vom Altsystem kopiert werden.

Wie funktioniert die Automigration?

Die AutoMigration kann pro Domain aktiviert werden. Sobald sich ein Benutzer am Neusystem anmeldet (egal ob WebMail, POP3 oder IMAP), prüft AXIGEN ob dieses Konto bereit lokal existiert.

Falls ja, wird nichts weiter unternommen und die lokale Mailbox geöffnet.

Falls das Konto noch nicht lokal existiert, versucht AXIGEN sich mit den angegebenen Zugangsdaten sich am Altsystem über IMAP anzumelden. Gelingt dies, so wird das Konto wird automatisch mit dem identischen Passwort in AXIGEN angelegt.

Zeitgleich beginnt im Hintergrund die Mailbox-Migration über IMAP aus dem Altsystem. So werden alle Mails Schritt für Schritt auf das Neusystem migriert. Automatisch und ohne weitere Interaktion.

Der Clou ist, dass das auch auf SMTP-Seite berücksichtigt wird. Existiert der Account lokal auf AXIGEN noch nicht (da sich der Benutzer noch nicht angemeldet hat), wird die Mail über SMTP noch an den alten Server ausgeliefert. Somit kann der Benutzer seine Mails noch am Altsystem erhalten, sobald er sich am Neusystem anmeldet, wird seine Mailbox automatisch migriert.

Wenn viele Mailboxen migriert werden müssen (z.B. bei ISPs), ist dies sehr komfortabel, da so eine weiche Migration vorgenommen werden kann. Konten werden umgezogen, sobald sich ein Benutzer anmeldet. Somit muss keine Downtime in Kauf genommen werden. Darüber hinaus kann somit der neue Server direkt in Betrieb genommen werden.

Wir haben schon zahlreiche Plattformen nach AXIGEN migriert. Exchange, Kerio, Zarafa, Zimbra, IpSwitch Mail, Dovecot, etc.

Es gibt auch komplizierte Migrationsszenarien, bei dem z.B. Formate konvertiert werden müssen, Benutzernamen umformatiert, etc. Sofern Sie Hilfe bei einer Migration benötigen (auch außerhalb von AXIGEN), kontaktieren Sie uns!

E-Mailanbieter im Test – Stiftung Warentest

Stiftung Warentest testete kürzlich einige Mailanbieter (in Deutschland). Mit einigen Fehlern, wie die Zeit berichtet . Die Übersicht des Testberichts lautet “E-Mail-Provider: Mail-Dienste sehen alles“. Eigentlich logisch, da man seine Daten zwangsläufig in fremde Hände gibt.

Wer seine Daten nicht externen Anbietern in die Hände geben will und natürlich auch das technische Know-How hat, ist mit einer eigenen Lösung sicher besser bedient.

 

Microsoft veröffentlicht Outlook Client für Android und iOS

Ende letzten Jahres kaufte Microsoft den Mailclient “Acompli”. Inzwischen wurde die App für Android und iOS neu aufgelegt und heißt nun “Outlook Mobile”. Der Client soll nun ständig weiterentwickelt werden und hat vor allem Businesskunden im Blick.

Unterstützt wird Office 365, Exchange, Outlook.com, Yahoo Mail, Gmail, AXIGEN andere bekannte Webmail-Anbieter. Zudem ist er kostenlos.

Download iOS: https://itunes.apple.com/app/id951937596

GHOST Sicherheitslücke (CVE-2015-0235) – Linux Systeme (und natürlich Mailserver) schnellstmöglich patchen

Am 27.01.2015 wurde eine neue Sicherheitslücke der GLIBC mit dem Namen “GHOST” bekannt:

– https://community.qualys.com/blogs/laws-of-vulnerabilities/2015/01/27/the-ghost-vulnerability
– https://www.qualys.com/research/security-advisories/GHOST-CVE-2015-0235.txt

Die Sicherheitslücke selbst ist ziemlich alt. Betroffen sind zahlreiche Linux Systeme. Nach Informationen von heise.de sind der Mailserver Exim, und auch der Mailserver procmail betroffen. Der Fehler liegt in der Funktion gethostbyname().

Unser Mailserver-Produkt AXIGEN ist nicht betroffen, wie wir analysiert haben.

Nachdem jedoch auch weitere Programme und Dienste auf dem Server betroffen sein können, empfehlen wir dennoch die Systeme schnelstmöglich über die Paketverwaltung zu aktualisieren.

Benimmregeln für E-Mails am Beispiel von Coca Cola

Im Geschäftsalltag sind E-Mails mit Sicherheit das Kommunikationsmittel Nr.1 – doch auch wie im restlichen Leben, sollte es Benimmregeln für E-Mails geben. Eine Art Knigge für E-Mails.

Ein interessanter Beitrag zeigt, wie es Coca Cola handhabt: http://qz.com/320112/heres-the-genius-way-coca-cola-employees-manage-their-email/

Ein Tipp von Coca Cola besagt z.B.:

Versende keine E-Mails am Wochenende. Vor allem nicht als Führungskraft. Lass Deine Mitarbeiter in Ruhe. Wenn man am Wochenende arbeitet, OK. Aber alle anderen, die nicht am Wochenende arbeiten möchten auch keine Mails erhalten (dank Smartphone und Co. nicht so einfach). Daher lieber am Wochenende vorbereiten und Montag direkt am Morgen versenden. Dringliche Sachen und wenn man den anderen mit Sicherheit erreicht, sind davon natürlich ausgenommen. Das sorgt für Erholung der Anderen.

Ein Tipp, den wir bei uns im Unternehmen umsetzen werden!

Abschaltung der DNS-Blacklist AHBL und die Folgen

Die DNS-Blacklist AHBL (Abusive Hosts Blocking List) stellte bereits zum Jahreswechsel ihre Dienste ein. Das wurde bereits im März 2014 angekündigt. Das hatten entweder einige nicht mitbekommen oder vergessen.

Die Blacklist existiert zwar weiter, markiert jedoch ALLE E-Mails seit Jahreswechsel als Treffer, also als Spammer und damit geblockt.

Gestern, am 07.01.2015 kam es zu zahlreichen Problemen, da viele Dienste noch diese Blacklist eingebunden hatten. Dies führte zu zahlreichen abgelehnten Mails, die nicht zugestellt werden konnten.

Leider gab es auch einige versteckte Nutzungen der Liste (als Sammel oder Fallback-Score), sodass es nicht immer einfach ist, herauszufinden, ob die Liste verwendet wird oder nicht.

Das Verhalten der AHBL ist schwer nachzuvollziehen, denn letztlich wurde eine Massenwelle ausgelöst. Eine einfache Abschaltung wäre besser gewesen.

So wurden nämlich genau die Falschen bestraft: Mails gehen an einen Server, der noch die Blacklist (ggf. auch unbewusst) verwendet. Der Absender erhält eine Warung zurück, dass sich sein Mailserver auf der Liste befindet und informiert seine eigene IT. Diese sucht dann ggf. verzweifelt, warum man auf der Blacklist sei und ob die eigene Infrastruktur betroffen ist. Ist sie natürlich nicht.

Stattdessen wird großer Aufwand (und ggf. weitere Probleme) produziert, der nicht hätte sein müssen.

Daher muss jeder Admin nun prüfen, ob er (oder eine Sub-Dienst) diese Liste noch einsetzt und unbedingt aus der Verwendung entfernen. Diese Liste kann ggf. auch im Spamassassin eingebunden sein.

Prüfung des Mailserver-Virenschutzes / Virenscanner

Um den Virenscanner / Virenfilter auf Ihrem System gefahrlos zu testen, bietet sich der EICAR-Testvirus an.

Es handelt sich dabei um eine ganz harmlose Zeichenfolge:

X5O!P%@AP[4\PZX54(P^)7CC)7}$EICAR-STANDARD-ANTIVIRUS-TEST-FILE!$H+H*

Diese Zeichenfolge wird von allen Virenscanner-Herstellern als Virus identifiziert. Sie können sich diesen Text selbst als Mail senden, um Ihren Mailserver zu testen. Es kann jedoch sein, dass diese Mail dann bereits beim Versand gefiltert wird und nie ankommt.

Alternativ können Sie auch den heise Emailcheck verwenden.

Alternative: https://dont.panic.at/index.php?content=Send_EICAR

Mails zukunftssicher verschlüsseln mit PFS (Perfect Forward Secrecy)

Zahlreiche SSL-Sicherheitslücken und nicht zuletzt der NSA-Skandal machen den Einsatz von PFS  unumgänglich. Wie PFS funktioniert, können Sie z.B. hier nachlesen.

Um Ihren Mailserver mit PFS abzusichern, ist es notwendig, dass ihr Mailserver PFS überhaupt unterstützt (das tun noch nicht alle Produkte) und Sie die richtigen Cipher-Suites verwenden.

Bei unserem Mailserver AXIGEN (ab Version 8.2.) funktioniert das in den SSL-Listener-Einstellungen:

cipher
Der zu verwendende Cipher lautet:

ECDHE-RSA-AES128-SHA256:AES128-GCM-SHA256:RC4:HIGH:!MD5:!aNULL:!EDH

Sobald der Cipher entsprechend eingetragen wurde, z.B. beim Webmail-Listener, kann die Unterstützung für PFS mit folgendem Kommando geprüft werden:

openssl s_client -connect SERVER:PORT -showcerts -crlf -cipher ECDHE-RSA-RC4-SHA

SERVER und PORT sollten natürlich durch die gewünschten Werte ausgetauscht werden.

Die Ausgabe sieht dann wie folgt aus, dort finden Sie die Bestätigung, dass die korrekten Cipher verwendet werden:

openssl2